Auftragsarbeiten - ein kleiner Leitfaden

Ein kleiner Leitfaden zum Thema Auftragsarbeiten:

Du hast deine ersten Bilder verkauft und etablierst dich mit deinen Werken.

Nun möchtest du auch Auftragsarbeiten annehmen aber bist dir unsicher, wie du dies am Besten anstellst und worauf zu achten ist?

Dann wird dieser Leitfaden dir hoffentlich behilflich sein:


Dieser Blogeintrag ersetzt weder eine Rechts- und Steuerberatung, noch kann ich Gewährleistung auf Richtigkeit der Aussagen geben.


Angebot und Annahme

Hier wird es etwas betriebswirtschaftlich: Ein Vertrag kommt dadurch zu Stande, dass beide Parteien eine übereinstimmende Willenserklärung über den wesentlichen Vertragsinhalt erreichen. Das Angebot muss hier so präzisiert werden, dass bei Abschluss sämtliche Vertragsinhalte enthalten und erkennbar sind. Der Vertrag bedarf keiner besonderen Form, so dass dieser auch mündlich abgeschlossen werden kann.

Du bietest also die Herstellung eines Produktes an, welches es aber so nocht nicht gibt. Hier solltest du also mit deinem Kunden deutlich definieren, wie der Auftrag und der Ablauf aussehen.

Lass deinen Kunden seine Wünsche und Vorstellungen klar formulieren. Ggf. hat der Kunde ein Beispielbild an welchem du dich orientieren kannst (Achtung vor Copyright).

Copyright

Beim Copyright stehen die Rechte am vervielfältigen eines Werkes im Vordergrund. Bitte beachte, dass wenn du ein Foto eines anderen Werkes 1 zu 1 nachstellst und daran verdienst, hier unter Umständen das Copyright verletzt werden könnte. Zur Sicherheit kann man sich hier rechtlich beraten lassen.

Auftragsbestätigung

Dein Kunde hat alle Wünsche und Vorstellung formuliert und ihr seit euch über den Auftrag einig?

Gut, dann empfehle ich dir jetzt eine Auftragsbestätigung an deinen Kunden zu übermitteln.

Diese sollte folgendes beinhalten:

  1. Name, Anschrift Künstler

  2. Name, Anschrift Kunde

  3. Datum und Ort

  4. Bezeichnung: Um was genau geht es? Beschreibe hier die Details deines Werkes: Größe, Farben, Bearbeitungszeit, Zusatzmaterialien etc. (hefte ein Beispielbild an, sofern du eines vom Kunden bekommen hast).

  5. Anzahlung (z.B. 20% des Auftragswertes als Anzahlung)

  6. Brutto Summe des Aufrages (MwSt. oder Kleinunternehmerregelung aufführen)

  7. Weitere Vereinbarungen (z.B. Zahlungshinweise, besondere Wünsche, Lieferbedingungen)

  8. Unterschrift, Datum, Ort von Kunde und Künstler

Nun ist für beide Seiten der kaufmännische Teil abgeschlossen und du kannst dich endlich an die kreative Arbeit machen.

Nimm dir Zeit für die Vorbereitung zum Malen und teile dir die vorher abgestimmte Zeit ein um das Werk zu vollenden. Setze dich bitte nicht zu sehr unter Druck. Es kann oft schwierig werden den Flow zu finden welchen man spürt, wenn man an eigenen neuen Werken arbeitet. Sketche vorher erst einmal auf Papier und versuche die richtigen Farbkombinationen zu finden.

Kommunikation

Ein ganz wichtiger Punkt während des Malprozesses ist die Kommunikation zwischen dir und dem Käufer.

Sende deinem Kunden - je nach Absprache und Wunsch - ein Update des Werkes. So kannst du ihn am Malprozess teilhaben lassen.

Wenn es Kritik gibt weil dem Käufer doch etwas noch nicht gefällt, dann nimm dies bitte sachlich auf und versuche es entsprechend umzusetzen. Eine offene, ehrliche und freundliche Kommunikation ist wichtig.

Sag deinem Kunden, wann das Bild aus deiner Sicht fertig ist und wann du es versiegeln willst. Lass dir die finale Version des Bildes “freigeben” damit der Auftag vollendet werden kann.

Übergabe des Bildes

Wenn es zeitlich und räumlich machbar ist, kannst du eine persönliche Übergabe für das Bild vereinbaren.

Sollte dies nicht möglich sein, verpacke das Bild bitte sicher und versende es mit einem Versanddienstleister deiner Wahl. Dem Bild sollte dann eine Abschlussrechnung beiliegen sowie dein Echtheitszertifikat.

Natürlich kannst du deinen Auftrag mit dem Kunden auch mündlich und mit dem guten alten hanseatischen Händedruck abschließen.

Aus meiner persönlichen Sicht ist es wichtig, dass die Kunst den Käufer findet.